Vor allem für Eltern mit Kindergarten/Schulkindern oder noch kleineren Kindern ist es nach zwei Jahren wiederholter Schließungen und Mund-Nasen-Schutz (MNS)-Tragens schon mal überraschend, woran Kinder so alles erkranken können! Unglaublich wie schnelllebig unsere Zeit geworden ist, dass auch an sonst häufige Erkrankungen nicht mehr gedacht wird! Aber auch Erwachsene sind oft verwun- dert, wieso sie jetzt dauernd – das ist meist übertrieben – irgendeine „Verkühlung“ haben, „krank“ sind. Tja – auch wenn es die MNS Verweigerer nicht gerne lesen werden: außer CoV2 Infektionen (die vor allem im Familien-Partner-Freundeskreis verbreitet wurden, wo niemand einen MNS trug) gab es mehr als zwei Jahre kaum andere infektiöse Erkrankungen. Antibiotika brauchte ich fast keine in meiner Praxis, außer bei Blasenentzündungen – wo ein MNS gegen die Infektion nicht helfen konnte :-)!
Seit September 2022 – zu einem Zeitpunkt wo, hoffentlich dauerhaft, sich das Coronavirus weitestgehend zu einem Erkältungs-Schnupfen-Virus zurückentwickelt hat – wo Schulen, Kindergarten und Arbeitswelt wieder im Vollbetrieb sind, gibt es sie wieder, die Infektionserkrankungen, die uns sonst jedes Jahr beschäftigt haben: zB Nasennebenhöhlenentzündungen: Druckgefühl im Kopf, verschlagene Ohren, zähes gelbes Sekret aus Nase und ev. auch beim Husten, Heiserkeit, und Grün ist hier nicht positiv, sondern ein schlechtes Zeichen, dass wenn Fieber auch dazu kommt, ein Antibiotikum nötig sein könnte.
Virale Infekte (jetzt wird es für Eltern von Kleinkindern jünger als 4 Jahre besonders spannend): Kehlkopfhusten (banaler viraler Infekt, kann aber Nächte ziemlich schlaflos machen für Eltern) – trocken, bellend, vorzugsweise beim Einschlafen oder ungefähr um ein Uhr nachts
Hand-Fuß-Mundkrankheit: ein bisschen Fieber oder auch nicht, dann Bläschen um oder im Mund, später rote – manchmal auch juckende – „Wimmerl“ an Hand- flächen und/oder Fußsohlen
Herpes (Fieberblasen)-Erstinfektion: 3-5 Tage hohes Fieber ohne das Allgemeinbefinden wesentlich zu beeinträchtigen, aber wenig Ansprechen auf fiebersenkende Maßnahmen, dann Bläschen oder Aphten (wie ausgestanzt aussehende „Krater“ im Mund) oder/und blutendes Zahnfleisch 3-Tage-Fieber: wie oben, aber am dritten Tag am Nachmittag plötzlich Abfall des Fiebers (das im Allgemeinen nachmittags ansteigt!) und für einen Tag vor allem am Rumpf kleinfleckiger Ausschlag (ist auch ein Herpesvirus).
Und dann noch die – vermutlich „banalen“ viralen Infekte, die Kinder im ersten Kindergartenjahr und auch Erwachsene im ersten Jahr ihrer Anstellung in einem Kindergarten durchmachen: ABER BITTE ZUR BEACHTUNG!!: Die „Selbsttests“ oder „Wohnzimmertests“ sind zum Ausschluss einer COVID-Erkrankung seit März diesen Jahres sehr unzuverlässig geworden!! BITTE EINEN PCR-Test DURCHFÜHREN LASSEN oder GURGELTEST!!
Oder bakteriell: Mittelohrentzündungen: meist nach gelbem Schnupfen oder Nasennebenhöhlenentzündungen (s. oben) mit Ohrenschmerzen, die kaum auf Nureflex® oder ähnliche Präparate ansprechen -> lieber näher abklären lassen! Bronchitis mit Übergang zu Lungenentzündung (Pneumonie). Husten mit Schleimbildung mit später folgendem Fieber und wenig oder kaum Ansprechen auf fie- bersenkende Maßnahmen -> bitte ärztlich abklären lassen, vor allem bei Kindern unter drei Jahren!
Scharlach: hohes Fieber, düsterroter Hals, ev. punktförmige Blutungen am Gaumen, Übelkeit oder/und Erbrechen -> ärztliche Abklärung nötig!
Diese Aufzählung muss zwangsläufig unvollständig sein, soll aber daran erinnern, dass es wieder mehr Erkrankungen gibt außer Corona!
Wenn Sie ärztliche Abklärung benötigen: Bitte vereinbaren Sie einen Termin und tragen Sie als MNS eine FFP2-Maske in der Praxis – und hoffentlich erinnert sich ihr:e Arzt:in noch an die Erkrankungen, die es vor C…. gegeben hat und jetzt wieder häufiger gibt :-)!